Ergonomie und Handhabung: Was ist Ergonomie?
Ergonomie ist die wissenschaftliche Disziplin, die auf das grundlegende Verständnis der Interaktionen zwischen Menschen und anderen Komponenten eines Systems abzielt. Sie versucht, die Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und seiner Arbeitsumgebung (Werkzeuge, Arbeitsplatz, Kollegen, Fristen, Wiederholungen …) zu verstehen, um Berufsrisiken zu beherrschen und zu verringern. Durch die Anwendung von theoretischen Prinzipien und Methoden zur Optimierung des Wohlbefindens der Arbeitnehmer strebt die Ergonomie eine bessere Symbiose an.
Es gibt zwei Hauptströmungen in der Ergonomie: die englischsprachige und die französischsprachige. Der erste auch „Human Factor“ genannt, basiert auf der Kenntnis der menschlichen Fähigkeiten, wobei jede Tätigkeit oder jeder Arbeitsplatz im Vergleich zu einem „Standardmenschen“ untersucht würde. Die zweite orientiert sich an der Kenntnis der Tätigkeit, auch „Tätigkeitsergonomie“ genannt. Sie interessiert sich vor allem für die theoretischen Aufgaben, die von den Arbeitnehmern bei der Beobachtung dieser Aufgabe ausgeführt werden.
Um Muskel-Skelett-Erkrankungen zu bekämpfen, ist ein ergonomischer Ansatz unerlässlich.
Es ist wichtig zu wissen, dass der ergonomische Ansatz, um zu befriedigenden Schlussfolgerungen und Vorschlägen zu gelangen, die folgenden drei Merkmale aufweisen muss: Er muss umfassend, partizipativ und multidisziplinär sein.
Nur durch die Untersuchung der Gesamtheit aller Elemente wird es möglich sein, zu erkennen, bei welchen Elementen Handlungsbedarf besteht oder besser ist und welche bereits angepasst sind. Sie ist es auch, die eine umfassende Intervention am Arbeitsplatz ermöglicht, die über die Anpassung an den Bediener selbst hinausgeht.
Es ist die Person, die die Stelle innehat, die sagen kann, welche Tätigkeit für sie am anstrengendsten ist, wo sie glaubt, „Zeit zu verlieren“. In bestimmten Situationen kann sie erklären, warum bestimmte, möglicherweise belastende Aufgaben nicht geändert werden können. Zum Beispiel der Grund, warum man einen Karton nicht näher an die Maschine bringen kann, obwohl sie ihn dadurch selbst tragen muss (Hygiene- und Qualitätsvorschriften, Probleme bei der Handhabung mit Transportgeräten …).
Je nach Situation können auch andere Personen einbezogen werden: Management oder Geschäftsleitung, Ingenieur, Soziologe, Psychologe, Arbeitsmediziner, CHSCT (Comité d’hygiène de sécurité et des conditions de travail) usw. Durch die Kombination der einzelnen Standpunkte und Fachkenntnisse können die am besten geeigneten Vorschläge herausgearbeitet werden, die möglichst vielen Personen gerecht werden können.
Eine Ergonomische Arbeitsanalyse (EAA) ist das Hauptinstrument der ergonomischen Intervention. Sie kann zur Lösung verschiedener Probleme beitragen, die mit den Arbeitsbedingungen oder der Gestaltung von Werkzeugen und Geräten zusammenhängen.